Bereits zum zweiten Mal luden das britische Konsulat und das Sicherheitsnetzwerk München am 26. Juli 2017 zum UK-German Cybersecurity Forum ein. Im Fokus standen sichere Industrie 4.0 und sichere Mobilität. Die vollen Teilnehmerreihen zeigten, dass gerade diese Themen sowohl am Standort München als auch in Großbritannien ganz oben auf der Agenda der Sicherheitsexperten stehen. Peter Möhring, Leiter Sicherheitsnetzwerk München, und Prof. Carsten Maple, University of Warwick, führen durch die Veranstaltung. Verschiedene Impulsvorträge von britischer und deutscher Seite animierten die Teilnehmer zu einer lebhaften Debatte über die aktuellen Herausforderungen im Cybersecurity-Bereich.
Dr. Rolf Reinema, Head of Technology Field IT-Security und CISO Siemens, verdeutlichte in seinem Vortrag, dass die absolute Sicherheit vor Angriffen nicht gewährleitet werden kann und ein wichtiger Fokus der neuen Cybersicherheitsstrategien deshalb auf der schnellstmöglichen Erkennung von Attacken und dem Verhindern gravierender Folgen liegen muss.
Peter Wimmer, Head of Information Security bei MAN Diesel & Turbo, veranschaulichte die zentrale Bedeutung von industrie- und branchenübergreifenden Bestrebungen für mehr IT-Sicherheit. Dabei verwies er unter anderem auf die Notwendigkeit, bei der Ausbildung von Fachkräften in verschiedenen Bereichen grundsätzlich auch die IT (Sicherheit) zu integrieren, um sicherstellen zu können, dass beispielsweise auf hochmodernen und vernetzen Schiffen nicht nur Ingenieure und Maschinenbauer, sondern auch Informatik-Experten vertreten sind. Das Thema Akquisition und Ausbildung von Fachkräften ist eine der drängendsten Herausforderungen für die IT-Sicherheitsbranche. Bereits heute können viele Stellen nur mit Mühe besetzt werden. Durch die voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung wird der Bedarf an IT-Experten weiter steigen und damit auch der Konkurrenzkampf um die besten Talente. Dennoch, so wurde deutlich, sind sich die meisten Unternehmen einig, dass gerade im Bereich Ausbildung gemeinsame Anstrengungen notwendig sind, um dem Fachkräftemangen entgegen zu wirken.
In einem dritten Impulsvortrag widmete sich Arvid Rosinski, Leiter IT Sicherheit bei Audi, dem hochaktuellen Thema Künstliche Intelligenz. Dabei stelle er jedoch nicht die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der wirtschaftlichen Verwendung und Vermarktung von KI in den Vordergrund, sondern verwies auf die noch ungeklärten Fragen, mit denen sich Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dringend auseinandersetzen müssen: Welche Regelungen sind für einen sicheren Einsatz von KI notwendig? Welche ethischen Aspekte müssen berücksichtigt werden? Welche Risiken sind mit KI verbunden und wie sind wir darauf vorbereitet?
Neben den impulsgebenden Vorträgen stand der Austausch zwischen britischen und deutschen Unternehmen im Vordergrund und wurde von beiden Seiten intensiv wahrgenommen. Einen Überblick der beteiligten britischen Firmen finden Sie hier.